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Innovationsprojekt im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand: Gefördert aus Mitteln des Innovationsfonds soll eine akute Entlastung für Notfallpatienten in Hamburg geschaffen werden

Hamburg, 19. Dezember 2022

Im Zeitgeist der aktuell in Hamburg geführten Diskussion um die Aufgabenverteilung in der Notfallversorgung setzt das Wilhelmsbruger Krankenhaus Groß-Sand neue Impulse. Für die Sicherstellung einer langfristigen, nachhaltigen und umfänglichen Gesundheitsversorgung wird hier zukünftig ein Konzept erprobt, das zielgerichtet die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung schließen soll.

Geschäftsführer Christoph Schmitz äußert sich erfreut: „Dass wir vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) für das Modellprojekt kurzstationäre Allgemeinmedizin (StatAMed) ausgewählt wurden, ist für uns ein großer Erfolg. Insbesondere aktuell wird die Notwendigkeit des Projektes deutlicher denn je, denn wir sehen, dass bei der aktuellen Gestaltung der Notfallversorgung alle beteiligten Bereiche an ihre Belastungsgrenzen kommen. StatAMed setzt genau an dieser Stelle an.“

Das Mitte nächsten Jahres startende Pilotprojekt sieht eine deutlich engere Verzahnung der ambulanten Versorgung mit der stationären Versorgung in Krankenhäusern vor. Gemeinsames Ziel ist es - unterstützt von einem Team aus spezialisierten Medizinern und Pflegefachkräften im Krankenhaus und den Haus- und Fachärzten in und um Wilhelmsburg  - ein innovatives ambulant-stationäres Versorgungsnetzwerk aufzubauen. Insbesondere älteren und mehrfacherkrankten Patienten in Wilhelmsburg soll so ein einfacherer Zugang zu einer umfassenderen ambulanten, aber auch stationären medizinischen Versorgung ermöglicht werden. „Ein Ansatz, den das Projekt dabei beispielsweise verfolgt, ist der Einsatz einer Flying Nurse. Flying Nurse bezeichnet ein neu entstehendes Tätigkeitsfeld, in welchem spezialisierte Pflegekräfte, telemedizinisch ausgerüstet, auch in der Häuslichkeit oder im Pflegeheim tätig werden können. Indem wir das Krankenhaus ‚beweglich‘ machen, behandeln wir Patienten dann bereits mit der Expertise eines Krankenhauses, bevor sie überhaupt aufgenommen werden müssen“, so Dr. med. Michael Groening, Ärztlicher Leiter des MVZ Groß-Sand und Mitinitiator des Projektes StatAMed. Der so entstehende Synergieeffekt entlastet nicht nur die Notaufnahmen, sondern auch Haus- und Fachärzte.

Das Projekt steht unter Federführung der AOK Rheinland/Hamburg und wird wissenschaftlich von mehreren Instituten begleitet. Neben Groß-Sand wird das Projekt an fünf weiteren Standorten in Hamburg, Essen und Niedersachsen umgesetzt werden.