Finden Menschen nach neurologischer Erkrankung Schritt für Schritt zurück ins Leben, ist das vor allem eins: Teamsache. In der Neurologischen Frührehabilitation arbeiten 18 Berufsgruppen mit Patienten und Angehörigen an kleinen und großen gemeinsamen Zielen.

Was ist das Erfüllende an der Arbeit mit komplex erkrankten, meist stark beeinträchtigten Patienten? Es sind die vielen Geschichten, die dem Wilhelmsburger Team aus 11 Jahren Neurologischer Frühreha im Kopf geblieben sind. Geschichten von Menschen, die nach schwerem Schlaganfall und vielen Wochen gemeinsamer Arbeit zurück in den Alltag kehren. Von Menschen, die nach künstlicher Beatmung wieder eigenständig Luft holen – und heute vielfach zuhause leben. Auch von jungen Patienten, die nach unfallbedingten Hirnverletzungen alltägliche Fähigkeiten wie Gehen, Sprechen und Essen neu erlernt haben und oftmals wieder im Arbeitsleben stehen. „Das tollste ist, wenn wir Jahre später Besuch von Patienten bekommen, die voll rehabilitiert sind“, berichtet eine der hochspezialisierten Krankenpflegerinnen. „Das gibt Kraft, auch die schweren Momente auszuhalten, die es bei uns natürlich ebenso gibt.“

Kliniken aus ganz Norddeutschland überweisen neurologisch erkrankte Patienten nach Groß-Sand. Direkt nach der Akutbehandlung folgt hier die Phase B der Neurologischen Frühreha. Unter intensivmedizinischen Bedingungen finden frühestmöglich unterschiedliche Therapien statt, um für Patienten den Weg zu größtmöglicher Normalität zu bahnen. Mit dem Blick auf die letzten 11 Jahre betont Chefarzt Dr. Andreas Wefel die ständige Entwicklung der Abteilung. „Hier arbeiten Menschen, die mit vollem Herzen dabei und immer bereit sind, auf neue Anforderungen zu reagieren. So kümmern wir uns mittlerweile verstärkt um Patienten, die noch künstlich beatmet werden – eine fachliche wie menschliche Herausforderung, die wir im Team hervorragend meistern.“