Hüftschmerzen

Die Hüfte

Das Hüftgelenk verbindet unsere Oberschenkel mit dem Becken und ist in seiner zentralen Lage besonders starker Belastung ausgesetzt. Für schmerzfreie Bewegung und Dämpfung von Druck und Stößen ist wie bei allen großen Gelenken der Gelenkknorpel verantwortlich. Der mit einer Knorpelschicht bedeckte, kugelförmige Hüftkopf befindet sich am oberen Ende des Oberschenkelknochens. Der Hüftkopf sitzt umschlungen von Muskeln, Bändern und der Gelenkkapsel in der Hüftpfanne, die ebenfalls mit Knorpel ausgekleidet ist.

Die Bewegung einer gesunden Hüfte erfolgt ausschließlich an den beiden Knorpelflächen um den Gelenkmittelpunkt und ermöglicht dadurch eine schmerzfreie Funktion.

Hüftschmerzen - was steckt dahinter?

Meine Hüfte schmerzt - aus welchem Grund? Auch das ist eine Frage, die sich gar nicht so einfach beantworten lässt. Wie für jedes Gelenkproblem gibt es auch für Hüftschmerzen eine ganze Reihe von Ursachen, die Sie genau abklären lassen sollten. Längst nicht der einzige, aber gerade im höheren Alter ein sehr häufiger Grund für Hüftsschmerzen ist Arthrose, also der krankhafte Verschleiß des Knorpelüberzugs von Hüftkopf und/oder Hüftpfanne.

Andere Erkrankungen, die sich nicht selten in Form von Hüftschmerzen äußern, sind zum Beispiel:

  • Entzündliche Erkrankungen (Coxitis)
  • Fehlbildungen (Hüftdysplasien)
  • Rückenleiden
  • Leistenbrüche
  • Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (paVK)
  • Sehnenreizungen

Hüftarthrose: Was sind die Symptome? 

Die Behandlung von Hüftgelenksverschleiß, von Medizinern auch Coxarthrose genannt, gehört zu den Schwerpunkten der Orthopädie am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand.

Typische Symptome einer Hüftarthrose: Betroffene verspüren typischerweise einen sogenannten Anlaufschmerz. Sie kommen morgens schlecht in Gang oder haben Beschwerden nach längerem Sitzen. Schreitet die Erkrankung fort, werden die Schmerzen häufiger und stärker.

Nicht selten zeigt sich Hüftarthrose auch durch:

  • Leistenschmerzen
  • Knieschmerzen
  • Verminderung der Beweglichkeit (Schwierigkeiten z. B. beim Bücken oder Schuhe anziehen)
  • Alexander Peter Krueger

    Dr. Alexander Peter Krueger

    Chefarzt Orthopädie
    Facharzt für Orthopädie

    Sprechzeiten: Mittwochs  von 09:00 bis 14:00

    und Unfallchirurgie,
    Spezielle Orthopädische Chirurgie

Hüftarthrose - was tun?

Wie für alle anderen Formen der Arthrose gilt: Auch Hüftarthrose ist nicht heilbar. Dennoch raten wir Ihnen unbedingt, Ihre Schmerzen nicht einfach hinzunehmen. In den meisten Fällen ist Hilfe bzw. die Linderung Ihrer Beschwerden möglich.

Gut zu wissen: Die Diagnose Arthrose bedeutet keinesfalls immer, dass sofort operiert werden muss. Auch muss das erkrankte Gelenk nicht geschont werden. Im frühen Stadium kann Bewegung sogar helfen. Wie jedes Gelenk lebt auch das Hüftgelenk davon, dass es bewegt wird. Auch Medikamente können dazu beitragen, Ihre Schmerzen zu lindern. Sogar schwer abgenutzte Gelenke werden durch die Reizbearbeitung auf Rückenmarksebene häufig als weniger schmerzhaft empfunden. Noch vorhandener Knorpel wird durch Bewegung zudem besser ernährt.

Nutzt der Gelenkknorpel jedoch zunehmend ab, hilft die konservative Therapie in der Regel immer weniger. Hinzu kommt, dass die dauerhafte Einnahme von Medikamenten auch zu unerwünschten Folgen führen kann. Im späteren Verlauf der Hüftarthrose ist daher eine Operation häufig das Mittel der Wahl.

Hüftgelenksverschleiß: Gelenkerhaltende Maßnahmen

Die Diagnose Arthrose lässt schnell darauf schließen, dass ein Gelenkersatz erforderlich ist. Doch für uns gilt: Gelenk erhalten vor Gelenk ersetzen. Bringen konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg oder ist der Gelenkverschleiß bereits weiter fortgeschritten, können immer noch Gelenk erhaltende Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Sofern erfolgsversprechend setzen wir bei der operativen Behandlung von Hüftarthrose wie beispielsweise Hüftathroskopien. 

Künstliche Hüfte: Wann ist eine OP sinnvoll?

Ein künstliches Hüftgelenk empfehlen wir dann, wenn konservative und Gelenk erhaltende Maßnahmen ausgeschöpft sind bzw. keine Aussicht auf Erfolg darstellen - und die Lebensqualität durch Schmerzen und die fehlende Beweglichkeit mehr und mehr eingeschränkt ist.

Doch künstliche Hüfte ist nicht gleich künstliche Hüfte. Abhängig von Ihrem Krankheitsstadium und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand wählen wir den für Sie passenden Prothesentyp.

Hüft-TEP: Vollständiger Gelenkersatz

Eine Hüft-Totalendoprothese, kurz Hüft-TEP, bezeichnet den vollständigen Ersatz des Hüftgelenks. Sowohl die Hüftpfanne als auch Hüftkopf- und Schaft werden dabei durch künstliche Materialien ersetzt. Die künstliche Hüftpfanne wird im natürlichen Beckenknochen verankert. Der Hüftschaft wird in den Oberschenkelknochen implantiert und der Kugelkopf auf den Hüftschaft aufgesetzt.

Um die Bestandteile des künstlichen Gelenks mit Ihren eigenen Knochen zu verankern, stehen uns unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Generell unterscheidet man zwischen einer zementierten und einer nicht-zementierten Verankerung des künstlichen Gelenks mit dem natürlichen Knochen. Welcher Prothesentyp und welche Form der Verankerung für Sie geeignet ist, ist von vielen Faktoren abhängig. Ausschlaggebend sind unter anderem die Qualität Ihrer Knochen, Ihr Alter, der Grad Ihrer körperlichen Aktivität und Ihr individueller Gesundheitszustand.

Teilersatz des Hüftgelenks: Hüftschaftprothese
Neben dem vollständigen Ersatz des Hüftgelenks (Hüft-TEP) ist auch ein teilweiser Ersatz der Hüfte durch künstliche Materialien möglich. So kann auch der Hüftschaft als einzelne Komponente durch künstliche Materialien ersetzt werden. In diesem Fall bleibt die natürliche Hüftpfanne erhalten. Weitaus häufiger ist jedoch der vollständige Ersatz des Hüftgelenks.

Orthopädie: Ihre Ansprechpartner

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